Geschichte
Teupitzer Gewässer (TpG)
km 18,30 (Südwestende Teupitzer See bei Egsdorf) bis 0,00 (Einmündung in die Dahme-Wasserstraße DaW bei km 26,00)
Unter der wasserstraßen- und schifffahrtsamtlichen Zuordnung "Teupitzer Gewässer" wird sich wohl kaum ein Besucher aus ferneren Bundesländern etwas Konkretes vorstellen können. Deshalb sei vorausgeschickt, dass unter diesem Begriff eine durch Kanäle verbundene Seenkette von der Dahme bis zum Teupitzer See zusammengefasst ist.
Vom Südwestende bei Egsdorf (Wasserstraßenkilometer km 18,30) folgen nacheinander Teupitzer See (mit Mielitzsee), Schweriner See, Mochgraben, Zemminsee, Köriser Graben, Schulzensee, Großer und Kleiner Moddersee, Klein Köriser See, Hölzerner See, Schmöldesee, Huschtesee und schließlich die Dahme.
km 18,30 Ende der Bundeswasserstraße "Teupitzer Gewässer" (TpG)
km 18,20 Egsdorf am Teupitzer See ist ein Ortsteil von Teupitz
km 17,20 Insel Egsdorfer Horst - zwischen ihr und Egsdorf liegt noch die Insel Tornows Werderchen
km 17,10 Teupitz
Die Stadt Teupitz www.teupitz.de mit den Ortsteilen Egsdorf, Neuendorf und Tornow (1800 Einwohner) liegt direkt am Teupitzer See. Über die Autobahn A 13 in Richtung Dresden und die Abfahrt Teupitz, Halbe, Märkisch Buchholz sind es von der Berliner Mitte rund 50 Kilometer. Die Gemeinde gehört zum Landkreis Dahme-Spreewald (Kfz.-Kennzeichen LDS). Hier hat sich das Amt Schenkenländchen www.amt-schenkenländchen.de niedergelassen, zu dem neben Teupitz die Orte Märkisch Buchholz, Groß Köris, Halbe, Münchehofe und Schwerin gehören.
Der Name "Schenkenländchen" geht zurück auf die Edlen Schenken von Landsberg, die Anfang des 14. Jahrhunderts in dieser Gegend Einzug hielten und Burg und Ort "Tuptz" (Teupitz) zur ihrer Residenz machten. Ein Jahrhundert später war Schenk von Landsberg Herr über rund dreißig Ortschaften des heutigen Kreisgebietes. Das ehemalige Ackerbürgerstädtchen zeugt mit Resten der Wasserburg auf der Halbinsel im Teupitzer See und dem rechteckigen Backsteinbau der Heilig-Geist-Kirche von alter Zeit. Obwohl das Ursprungsgebäude häufig überbaut und umgebaut wurde, sind noch immer Teile einer Feldsteinkapelle aus dem 14. Jahrhundert erhalten. Neben den Gottesdiensten finden im Juli und August wöchentliche Konzerte statt (Informationen über das Pfarramt Teupitz, Telefon 033766-62262). Vom Anlegesteg "Bohr's Brücke" startet die "Dahme-Schifffahrt-Teupitz" zu Fahrten über die zehn Seen der Teupitzer Gewässer bis nach Prieros.
km 15,30 Insel Schweriner Horst
Die Insel ist über eine Straßenbrücke mit dem Ort Schwerin verbunden. Die Angaben dazu lauten: 1,90 m über Wasser, 0,3 m max. Tiefgang, Durchfahrt für Motorboote verboten. Rechts davon liegt der Mielitz See (Landeswasserstraße Brandenburg), ein flaches Gewässer mit einer maximalen Tiefe von 2 Metern.
km 14,50 Schwerin
Der Name des Straßendorfes Schwerin geht auf das slawische Wort Zwerin/Zwer zurück und bedeutet "wild". Im 16. und 17. Jahrhundert mag es am Schweriner See auch so gewesen sein. Jedenfalls waren 1624 hier nur sechs Hüfner, drei Kossäten und ein Hirt ansässig. 1718 gelangte Schwerin in den Besitz der Herrschaft Wusterhausen. Heute leben auf den 6,69 Quadratkilometern etwas mehr als 600 Menschen, so dass sich 94 Einwohner einen Quadratkilometer teilen.
km 14,00 bis 13,58 Mochgraben
Der gut 400 Meter lange Mochgraben verbindet den Schweriner See mit dem Zemminsee.
km 13,58 bis 12,50 Zemminsee
km 12,50 bis 11,48 Schulzensee
Über den Kanal zwischen Zemminsee und Schulzensee führen zwei Brücken, bei km 12,35 eine Straßenbrücke (Höhe 4,05 m), die Groß Köris mit dem Ortsteil Rankenheim verbindet, und bei km 12,20 die Eisenbahnbrücke (Höhe 3,80 m) der Verbindung Berlin Hauptbahnhof-Königs Wusterhausen-Cottbus.
km 11,48 bis 11,18 Köriser Graben
Am km 11,60 liegt Groß Köris. Mit 2000 Einwohnern gehört der Ort zu den großen Gemeinden des Schenkenländchen. Sehenswert sind das Freilichtmuseum Germanische Siedlung und die Kirche von Groß Köris. Die Attraktion aber ist zweifellos die Klappbrücke bei km 11,33 über den Köriser Graben.
Im "Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafenthums Niederlausitz" wurde 1855 vermerkt: "Die Brücke in Groß Köris ist eine hölzerne Portalbrücke über den Groß Köris'schen Graben, welche 54 ' lang und 17 ' im Belag breit ist, die Zugklappe ist 20 ' lang, 12 ' breit, und die Durchfahrtsöffnung unter der Klappe hat die lichte Weite von 20 Fuß."
Im April 1945 wurde die Brücke von der Wehrmacht gesprengt. Bis in die 1950er Jahre hinein existierte nur eine Notbrücke für Fußgänger. Eine neue handbetriebene Zugbrücke wurde 1958 dem Verkehr übergeben. 1977 erfolgte die Umstellung auf elektrische Bedienung. Da die Schifffahrt hier nur gelegentlich eine größere Durchfahrtshöhe benötigt, wurde inzwischen eine Klappbrücke installiert. Die bewegliche "Klappe" ist um eine horizontale Achse drehbar gelagert und mit unter dem festen Brückenteil liegenden Hinterruten ausbalanciert. Bedient wird die gemeindeeigene Anlage täglich jede volle Stunde zwischen 8 und 19 Uhr.
km 11,18 bis 10,60 Kleiner und Großer Moddersee
Ein mit grünen und roten Tonnen markierter Wasserweg auf dem Großen und Kleinen Moddersee macht deutlich, dass das Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin mit den schwimmenden Seezeichen eine Begrenzung der Fahrwasserrinne festgelegt hat. Nur innerhalb dieser Markierung wird der Schifffahrt eine ausreichende Wassertiefe garantiert – wohl nicht umsonst werden die beiden Gewässer "Moddersee" genannt.
Seezeichen grün Seezeichen rotkm 10,60 bis 10,16 Moddergraben
Der gut 400 Meter lange Modergraben verbindet den Kleinen Moddersee mit dem Klein Köriser See.
km 10,16 bis 6,70 Klein Köriser See
Im Juli 2007 wurden am ehemaligen Flugplatz der NVA bei Klein Köris/Löpten Szenen für "Valkyrie" gedreht - mit Tom Cruise als Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Aus Gerüsten, Holz und Pappe entstand die "Wolfsschanze". Für die Filmproduktion war die Gelegenheit günstig, da dort im April ein größeres Waldstück abgebrannt war. Diese Szenerie soll nun zusammen mit der alten Graspiste und zwei Flugzeugen vom Typ JU-52 "authentische" Bilder vom 20. Juli 1944 liefern.
Auf dem Klein Köriser See gibt es am km 8,45 die einzige für Wasserski freigegebene Strecke auf der Bundeswasserstraße Teupitzer Gewässer (TpG).
km 6,70 bis 4,85 Hölzerner See
Den Übergang vom Klein Köriser See zum Hölzernen See markiert am Wasserstraßenkilometer km 6,68 die Straßenbrücke der Bundesstraße 179 bei Neubrück (Höhe 5,20 m). Die Straße wurde 1849 von der Wusterhausen-Lübbener Chausseebau-Aktiengesellschaft als befestigte Chaussee erbaut und führte ursprünglich bis Lübben. 1937 wurde sie Reichsstraße, nach Gründung der DDR Fernverkehrsstraße und nach 1991 Bundesstraße. Die Nummerierung wurde beibehalten. Die B 179 verläuft von Berlin-Kreuzberg über Königs Wusterhausen bis Dollgen im Landkreis Dahme-Spree.
Die Werbeslogans vom Hölzernen See lauten Natururlaub, Fahrradurlaub, Badeurlaub, Bootsurlaub, Wassersporturlaub und Angelurlaub. Der See mit einer Fläche von ca. 114 Hektar und einer Tiefe von ca. 12 Metern wird als DAV-Gewässer (Deutscher Anglerverband e.V.) unter der Nr. P 07-111 geführt. Die Gelegezone an den Ufern ist nur schwach ausgeprägt und der Grund besteht größtenteils aus Sand- oder Kiesboden. In der Mitte des Sees und am Westufer gibt es einige Erhebungen und Scharkanten, die zu den bevorzugten Angelstellen gehören. Gefangen werden Aal, Barsch, Brassen, Hecht, Karpfen, Schlei, Plötze, Rotfeder und Zander.
km 4,85 bis 1,23 Schmöldesee
Der schmale und sich lang hinziehende Schmöldesee ist mit 3,62 Kilometern das längste Teilstück der Bundeswasserstraße Teupitzer Gewässer (TpG). An den Ufern wechseln sich Feriensiedlungen, Campingplätze und Liegeplätze für Hausboote ab.
km 1,23 bis 0,50 Huschtesee
Am Huschtesee befindet sich ein Ferienzentrum für zweihundert junge Gäste. Die Anlage besteht aus Bettenhäusern und Bungalows sowie Sport- und Freizeiteinrichtungen und einem eigenen Badestrand. Die Fahrwassertiefe des Huschtesees liegt zwischen 1,70 und 1,80 m.
km 0,00 Mündung in die Dahme
An der Mündung der Bundeswasserstraße Teupitzer Gewässer (TpG) in die Dahme (Landeswasserstraße Brandenburg) liegt Prieros, ein Ortsteil der Gemeinde Heidesee. Der Ort wurde 1314 erstmalig urkundlich erwähnt. Die slawische Ansiedlung entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem Fischer- und Bauerndorf, seit Anfang des 20. Jahrhunderts allerdings auch zu einem beliebten Wohn-, Ausflugs- und Ferienort mit heute 1000 Einwohnern.
Der Dorfanger prägt noch immer das Ortsbild von Prieros. Empfohlen wird ein Besuch der neuromanischen Kirche, einem Backsteinbau im Rundbogenstil aus dem Jahre 1875, und des Fachwerkhauses aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, in dem heute das "Museum Heimathaus" untergebracht ist (Museum Heimathaus, Telefon 033768-50144).
In der Nähe befindet sich das Informationszentrum des Naturparks Dahme-Heideseen. Das 594 Quadratkilometer große Gebiet umfasst große Waldflächen, mehr als 100 Seen sowie Teile der brandenburgischen Landeswasserstraße Dahme. Am km 26,9 der Dahme-Wasserstraße liegt die Schleuse Prieros.