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Teltowkanal (Tek)

km 0,553, Abzweigung aus der Potsdamer Havel (PHv) bei km 28,37 bis 0,00 Glienicker Lake

km 0,00 bis 34,10 (Bezirksgrenze westlich der Wredebrücke)

km 34,10 bis 36,60 (östlich der Stelling-Janitzky-Brücke)

km 36,60 bis 37,83 (Einmündung in die SOW, Dahme, bei km 35,19)
Ein Jahrhundertbauwerk feiert Geburtstag

Kanalmündung bei Grünau, um 1910, Archiv Kanalmündung bei Grünau, um 1910, Archiv Kanalmündung bei Grünau, um 1910, Archiv

Was vor gut 100 Jahren nach langer Vorbereitungszeit als Großprojekt des damaligen Kreises Teltow und seines Landrats Ernst von Stubenrauch verwirklicht wurde, hat sich in der Folge zu einer Wasserstraße entwickelt, an der sich deutsche Geschichte in besonderer Weise ablesen lässt. Kaiser Wilhelm II, der mit Familie und kaiserlicher Jacht „Alexandria“ am 2. Juni 1906 zur feierlichen Eröffnung kam, bewies Weitblick, als er dem Teltowkanal eine Bedeutung zumaß, die „weit über das Gebiet des nächstbeteiligten Kreises hinausragt“ .... Fortsetzung

Der Altkreis Teltow

Das Teltower Kreishaus in der Berliner Viktoriastraße, Archiv Das Teltower Kreishaus in der Berliner Viktoriastraße, Archiv Das Teltower Kreishaus in der Berliner Viktoriastraße, Archiv

Für Ernst von Stubenrauch war es unter allen Titeln und Ehren seines Lebens „der köstliche Ruhm, der bleiben wird, dass ich von mir sagen, rufen und rühmen darf: ‚Ich war Landrat des Kreises Teltow’“. Nicht anders haben wohl sein Vorgänger im Landratsamt, Prinz Nicolaus Handjery, und sein Nachfolger Adolf von Achenbach ihre Aufgabe empfunden.

Die drei Landräte prägten die Geschichte des Kreises Teltow von 1870 bis 1931, in einer Periode also, die mit der Gründung des Deutschen Reiches begann, den rasanten Aufstieg Berlins zur Weltstadt, den Ersten Weltkrieg und die Revolution hervorbrachte, die Weimarer Republik umfasste und noch den düsteren Ausblick auf den kommenden Nazi-Staat bot. ... Fortsetzung

Landrat Ernst von Stubenrauch

Landrat Ernst von Stubenrauch, Denkmal in Teltow Landrat Ernst von Stubenrauch, Denkmal in Teltow Landrat Ernst von Stubenrauch, Denkmal in Teltow

Teltow, Karte LGB Teltow, Karte LGB Teltow, Karte LGB

Am Ende seiner 23-jährigen Amtszeit als Landrat hinterließ Ernst von Stubenrauch 1908 seinem Nachfolger einen Schuldenberg von 65 Millionen Reichsmark. Kaum auszudenken, mit welcher Häme man heute eine solche „Erbschaft“ kommentieren würde und welche Verwünschungen sich der dafür Verantwortliche anhören müsste. Nicht so bei Stubenrauch: In der Bevölkerung lebte er fort als „Vater des Kreises Teltow“, als Visionär, dem selbst Historiker „Weitblick und sogar eine gewisse Genialität“ nicht absprechen können. ... Fortsetzung

Das Wasserwerk im Park von Babelsberg
TeK km 00,00

TeK km 00,00 Wasserwerk im Park Babelsberg TeK km 00,00 Wasserwerk im Park Babelsberg TeK km 00,00 Wasserwerk im Park Babelsberg

TeK km 00,00 Wasserwerk im Park Babelsberg, Karte LGB TeK km 00,00 Wasserwerk im Park Babelsberg, Karte LGB TeK km 00,00 Wasserwerk im Park Babelsberg, Karte LGB

Erklären kann es keiner so richtig, warum beim Teltowkanal das Ende der Anfang ist. Sein Wasser kommt aus der Dahme, fließt von Ost nach West und ergießt sich in Glienicker Lake und Havel. Ganz unnatürlich verläuft dagegen die offizielle Kilometrierung auf den Schifffahrtskarten. Da dort von West nach Ost gezählt wird, beginnt der Kanal hinter dem Maschinenhaus am Babelsberger Park bei Kilometer TeK km 00,00 und endet nahe der Grünauer Regattastrecke bei Kilometer TeK km 37,83.

Ob Ende oder Anfang, den immer wieder vom Ort faszinierten Ausflüglern wird es ziemlich egal sein, ob an der Glienicker Lake die Ouvertüre gespielt oder zum Finale geblasen wird. Was waren das noch für Zeiten, als der Baumeister Friedrich Ludwig Persius dem Unternehmer August Borsig zu bedenken gab, „dass die Anlage der Wasserwerke zur Zeit das größte Bauunternehmen im Staate ist, dass der König, das Land, ja man kann sagen, die Welt an der von Ihnen zugesagten Vollendung des Werks Anteil nimmt, das durch das historische Interesse, was sich daran knüpft, zu einem wahrhaft nationalen Unternehmen gestempelt wird“. ... Fortsetzung

Jagdschloss Glienicke
TeK km 00,04

Tek km 00,04 Jagdschloss Glienicke Tek km 00,04 Jagdschloss Glienicke Tek km 00,04 Jagdschloss Glienicke

Tek km 00,04 Jagdschloss Glienicke, Karte LGB Tek km 00,04 Jagdschloss Glienicke, Karte LGB Tek km 00,04 Jagdschloss Glienicke, Karte LGB

Die Verwirrung um Glienicke ist groß. In Literatur und offiziellen Darstellungen herrscht Chaos. Das liegt schlicht daran, dass es in der Gegend verschiedene Örtlichkeiten mit dem Namen Glienicke gibt. Hilfreich ist es wahrlich nicht, fehlerhaft obendrein, wenn die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung den „Berliner Bereich aus Schloss, Pleasure ground und Park Klein-Glienicke, dem Jagdschloss und Jagdschlosspark Klein-Glienicke, dem Böttcherberg mit der Loggia Alexandra, Nikolskoe, dem Dorf Klein-Glienicke und der Pfaueninsel“ bestehen lässt.

Klammert man „Groß Glienicke“ jenseits der Havel einmal aus, dann bleibt nördlich der Königstraße das von Karl Friedrich Schinkel im klassizistischen Stil geformte „Schloss Glienicke“. Südlich der Königstraße - direkt an der Einfahrt zum Teltowkanal - liegen das „Jagdschloss Glienicke“ und das Dorf „Klein Glienicke“. Während Jagdschloss und Park zum Berliner Stadtgebiet gehören, ist das Dorf Teil von Potsdam-Babelsberg. Überdeutlich wurde diese Grenze in den Jahren von 1961 bis 1989, als „Klein-Glienicke“ eingemauert war. ... Fortsetzung

Ein Zipfel Brandenburg auf der Insel Wannsee
TeK km 00,10

TeK km 00,10 Ein Zipfel Brandenburg auf der Insel Wannsee, Schweizerhaus in der Waldmüllerstraße TeK km 00,10 Ein Zipfel Brandenburg auf der Insel Wannsee, Schweizerhaus in der Waldmüllerstraße TeK km 00,10 Ein Zipfel Brandenburg auf der Insel Wannsee, Schweizerhaus in der Waldmüllerstraße

TeK km 00,10 Ein Zipfel Brandenburg auf der Insel Wannsee, Karte LGB TeK km 00,10 Ein Zipfel Brandenburg auf der Insel Wannsee, Karte LGB TeK km 00,10 Ein Zipfel Brandenburg auf der Insel Wannsee, Karte LGB

Bei Klein Glienicke gibt es zwei Berge, den Böttcherberg und den Hirschberg. Der eine existiert schon immer, der andere ist zwischen 1956 und 1982 entstanden. Da türmte die Berliner Stadtreinigung 32 Millionen Kubikmeter Abfall auf. Lange Zeit kam keiner auf den Gedanken, dass die Müllkippe jährlich etwa 100 Millionen Liter vergiftetes Wasser in den Griebnitzsee und das Grundwasser von Klein Glienicke abgeben könnte. Die Siedlung zu Füßen war SBZ oder DDR, auf jeden Fall Osten, und lag weit von Wohnquartieren entfernt. Ganz so einfach wurde es für West-Berlin dann doch nicht, weil aus dem Müllberg eine Grünfläche und diese für West-Berliner Spaziergänger freigegeben wurde.

Klein Glienicke wird 1375 im Landbuch Kaiser Karls IV. genannt. Das Gut der Schlabrendorfs war am Ende des Dreißigjährigen Krieges heruntergekommen. Der Große Kurfürst erwarb es um 1678 und ließ in den Jahren danach das Jagdschloss Glienicke entstehen. Irgendwann kam das Gut auch in den Besitz von Oberstallmeister Graf Lindenau, von dem es 1827 der blinde und taube Wilhelm von Türk erwarb, der Experte für Seidenraupen und Maulbeer. Fünf Jahre später übernahm das Anwesen die von ihm gegründete Stiftung der „Waisen-Versorgungs-Anstalt zu Klein Glienicke“. ... Fortsetzung

Enver-Pascha-Brücke
TeK km 0,25

TeK km 00,25 Parkbrücke Babelsberg, dahinter die Enver-Pascha-Brücke, 1920, Archiv TeK km 00,25 Parkbrücke Babelsberg, dahinter die Enver-Pascha-Brücke, 1920, Archiv TeK km 00,25 Parkbrücke Babelsberg, dahinter die Enver-Pascha-Brücke, 1920, Archiv

TeK km 00,25 Enver-Pascha-Brücke, Karte LGB TeK km 00,25 Enver-Pascha-Brücke, Karte LGB TeK km 00,25 Enver-Pascha-Brücke, Karte LGB

Für den türkischen Schriftsteller Orhan Pamuk, ausgezeichnet mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, sind bei den zwischen 1915 und 1917 „verübten Massakern 30.000 Kurden und eine Million Armenier getötet worden“, doch niemand außer ihm wage es, darüber zu sprechen.

Das stimmt nicht ganz, weil der Potsdamer Pfarrer Johannes Lepsius bereits 1915 beim obersten türkischen Kriegsherren Enver Pascha um Milde für die Armenier bat. Franz Werfel hat 1933 in seinem Roman „Die vierzig Tage des Musa Dagh" noch einmal nachgesetzt. Sein fünftes Kapitel stützt sich auf die historische Überlieferung dieser Begegnung.

Lepsius besaß Aufzeichnungen von Missionaren, die Augenzeugen der grauenhaftesten Vorgänge waren. Er beschwor Enver Pascha, es genug sein zu lassen. „Sie haben ein Exempel statuiert, wie es in der Geschichte nicht wieder zu finden ist. Hunderttausende leben und sterben auf den Landstraßen des Ostens. Sie wollen ein neues Reich gründen, Exzellenz. Doch der Leichnam des armenischen Volkes wird unter seinen Grundmauern liegen. Ließe sich nicht noch jetzt ein friedlicher Weg finden?“. ... Fortsetzung

Stalins Residenz
TeK km 01,60

TeK km 01,60 Stalins Residenz, Villa Herpich TeK km 01,60 Stalins Residenz, Villa Herpich TeK km 01,60 Stalins Residenz, Villa Herpich

TeK km 01,60 Stalins Residenz, Karte LGB TeK km 01,60 Stalins Residenz, Karte LGB TeK km 01,60 Stalins Residenz, Karte LGB

Der Sonderzug mit der sowjetischen Delegation traf am Mittag des 16. Juli 1945 auf dem Potsdamer Bahnhof ein. Die Ankunft hatte sich um einen Tag verzögert, da der 65-jährige Generalissimus zuvor eine leichte Herzattacke erlitten hatte. Marschall Shukow begrüßte Stalin auf dem Bahnsteig. Er war gut gelaunt, hob zum Gruß des Empfangskomitees kurz die Hand und setzte sich gemächlich in die schwarze ZIS-Limousine. Die Wagenkolonne fuhr in schnellem Tempo am Park von Babelsberg entlang. In der Kaiserstraße 27 bezog Stalin Quartier. ... Fortsetzung

Quartier von Churchill und Attlee
TeK km 01,90

TeK km 01,90 Quartier von Churchill und Attlee, Villa Urbig TeK km 01,90 Quartier von Churchill und Attlee, Villa Urbig TeK km 01,90 Quartier von Churchill und Attlee, Villa Urbig

TeK km 01,90 Quartier von Churchill und Attlee, Karte LGB TeK km 01,90 Quartier von Churchill und Attlee, Karte LGB TeK km 01,90 Quartier von Churchill und Attlee, Karte LGB

Der siebzigjährige britische Premierminister Winston S. Churchill war am 15. Juli auf dem Flughafen Gatow eingetroffen. Er kam aus Bordeaux, wo er sich in der Nähe von den Strapazen des Krieges und des Wahlkampfes zum britischen Unterhaus erholt hatte. Begleitet wurde er von Außenminister Anthony Eden und Oppositionsführer Clement Richard Attlee. Vom Flugplatz begab sich Churchill mit seiner Delegation nach Babelsberg, wo er gegen 17 Uhr in der Ringstraße 23 Quartier bezog. ... Fortsetzung

Little White House
TeK km 02,10

TeK km 02,10 Little White House, Villa Müller-Grote, heute Friedrich Naumann Stiftung TeK km 02,10 Little White House, Villa Müller-Grote, heute Friedrich Naumann Stiftung TeK km 02,10 Little White House, Villa Müller-Grote, heute Friedrich Naumann Stiftung

TeK km 02,10 Little White House Karte, Quelle LGB TeK km 02,10 Little White House Karte, Quelle LGB TeK km 02,10 Little White House Karte, Quelle LGB

Mit den preiswerten Buchausgaben der „Groteschen Sammlung von Werken zeitgenössischer Schriftsteller“ war der Verleger Carl Müller-Grote zu einem stattlichen Vermögen gekommen. Die 1874 gegründete Reihe, gut ausgestattet und erschwinglich, wurde, was seinerzeit unüblich war, auch an Bahnhofskiosken verkauft. Daneben verlegte er kunstwissenschaftliche Werke und Schulbücher. Nach einem Vorabdruck in der „Gartenlaube“ erschien 1885 in der Verlagsbuchhandlung die Erstausgabe von Fontanes Erzählung „Unter dem Birnbaum“.

Der Bau einer zweigeschossigen Villa in der Kaiserstraße 2 war also finanziell kein Problem. Zudem dürfte das Grundstück preiswert gewesen sein, da das Haus zur Anfangsgeschichte der Villenkolonie Neubabelsberg gehört. Den Entwurf schufen die viel beschäftigten Architekten Heinrich Joseph Kayser und Karl von Großheim, die nach 1871 neben dem Kaufhaus Wertheim am Alexanderplatz eine Vielzahl von Tiergarten-Villen, Wohn- und Geschäftshäusern kreiert haben. Die wenigsten Bauten haben den Weltkrieg überlebt. ... Fortsetzung

Neubabelsberg, Ufastadt, Griebnitzsee
TeK km 00,24

TeK km 02,40 Neubabelsberg, Ufastadt, Griebnitzsee, Karte LGB TeK km 02,40 Neubabelsberg, Ufastadt, Griebnitzsee, Karte LGB TeK km 02,40 Neubabelsberg, Ufastadt, Griebnitzsee, Karte LGB

TeK km 02,40 Neubabelsberg, Ufastadt, Griebnitzsee, Erfrischungshalle TeK km 02,40 Neubabelsberg, Ufastadt, Griebnitzsee, Erfrischungshalle TeK km 02,40 Neubabelsberg, Ufastadt, Griebnitzsee, Erfrischungshalle

Zur Geschichte dieser Station gehört, dass sie erst einmal überhaupt nicht gebaut wurde. Als 1838 die Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn mit der so genannten Stammbahn die erste preußische Eisenbahnlinie eröffnete, rauschten die Dampf- und Pferdezüge vorbei. Als am 1. Juni 1874 die Wannseebahn von Zehlendorf über Schlachtensee und Wannsee nach Potsdam eröffnet wurde, bekam die Strecke am Schnittpunkt von Wannseebahn und Stammbahn eine Station, aus der später S-Bahnhof und Fernbahnhof wurden. Zuerst bekam sie den Namen „Neu-Babelsberg“. 1883 wurde daraus „Neubabelsberg“, 1933 „Babelsberg-Ufastadt“ und ab 1949 „Griebnitzsee“. ... Fortsetzung

Prinz-Friedrich-Leopold-Kanal
TeK km 03,30

TeK km 03,30 Prinz Friedrich Leopold Kanal, Hubertusbrücke TeK km 03,30 Prinz Friedrich Leopold Kanal, Hubertusbrücke TeK km 03,30 Prinz Friedrich Leopold Kanal, Hubertusbrücke

TeK km 03,30 Prinz Friedrich Leopold Kanal, Karte LGB TeK km 03,30 Prinz Friedrich Leopold Kanal, Karte LGB TeK km 03,30 Prinz Friedrich Leopold Kanal, Karte LGB

In den hoheitlichen Karten der „Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg“ heißt die Wasserstraße „Prinz-Friedrich-Leopold-Kanal“. Das darf jene Freizeitkapitäne nicht verwirren, die im Griebnitzsee abbiegen wollen und bei Kilometer TeK km 03,30 auf das Schifffahrtszeichen „Griebnitzkanal“ stoßen. Gemeint ist dasselbe.

Während das WSA Berlin das große Ganze im Blick hat, „den Betrieb und die Unterhaltung, den Aus- und Neubau der Bundeswasserstraßen und ihrer Anlagen sowie die Gewährleistung von Sicherheit und Leichtigkeit der Schifffahrt“, sorgt sich das andere um Details – „Herstellung, Erhaltung und Erneuerung der Grundlagen für die Landesvermessung“.

Der Griebnitzkanal ist in der Schiffersprache als GrK bekannt. Um die Verwirrung komplett zu machen, wird er mitunter auch „Kleine Wannsee Seenkette“ genannt. Er besteht aus dem Kleinen Wannsee, dem Pohlesee, dem Stölpchensee und zwei Teilen des Prinz-Friedrich-Leopold-Kanals. Diese Bundeswasserstraße mit einer Gesamtlänge von 3,9 Kilometern verbindet den Großen Wannsee mit dem Griebnitzsee. Entstanden ist sie im Zusammenhang mit dem Bau des Teltowkanals in den Jahren zwischen 1901 und 1906. ... Fortsetzung

GÜSt Dreilinden
TeK km 05,45

TeK 06,00 GÜSt Dreilinden Juli 1988, Foto Hans-Dieter Behrendt TeK 06,00 GÜSt Dreilinden Juli 1988, Foto Hans-Dieter Behrendt TeK 06,00 GÜSt Dreilinden Juli 1988, Foto Hans-Dieter Behrendt

TeK 06,00 GÜSt Dreilinden, Karte LGB TeK 06,00 GÜSt Dreilinden, Karte LGB TeK 06,00 GÜSt Dreilinden, Karte LGB

Während der Checkpoint Charlie mehr und mehr zu einer Art Disneyland der Mauerzeit avanciert, erleben die letzten originären Zeugnisse dieser Jahre an der Grenzübergangsstelle (GÜst) bei Dreilinden-Drewitz langsam aber sicher ihre Renaturierung. Kaum jemand wird sich demnächst noch daran erinnern, dass beispielsweise an der GÜSt Dreilinden-Drewitz im Jahr 1970 rund 5,8 Millionen transitreisende Westberliner und Bundesbürger mit 2,4 Millionen Fahrzeugen kontrolliert wurden. Die Abfertigung bereitete der DDR weniger Probleme. Gedanken machte sich das Ministerium für Staatssicherheit nach 1961 vor allem über den in dieser Gegend lange unproblematischen Grenzverlauf zwischen Berlin und Brandenburg.... Fortsetzung

Das Schleusengehöft
TeK km 08,34

TeK km 08,34 Das Schleusengehöft um 1907, Archiv TeK km 08,34 Das Schleusengehöft um 1907, Archiv TeK km 08,34 Das Schleusengehöft um 1907, Archiv

TeK km 08,34 Das Schleusengehöft, Karte LGB TeK km 08,34 Das Schleusengehöft, Karte LGB TeK km 08,34 Das Schleusengehöft, Karte LGB

Seiner Zweckbestimmung nach zerfällt das Schleusengehöft in drei Baubestandteile: Das Schleusenunterhaupt mit der Aussichtsgalerie, das Schleusenwirtshaus und das eigentliche Dienstgebäude. Die beiden ersteren sind durch die Eingangshalle verbunden; eine breite Wendeltreppe führt von hier aus zu einer in Höhe des im Hauptgebäude liegenden Festsaals befindlichen Plattform, von der sich eine prächtige Aussicht in das untere Bäketal eröffnet. In voller Länge des Unterhauptes schließt sich eine nach Westen offene Galerie an, mit einem in der Mittelachse der beiden Schleusenkammern sich öffnenden Durchgang, bestimmt, dem Publikum die Einzelheiten des Schleusenbetriebes sichtbar zu machen.

So lag der Gedanke nahe, das interessante, in schöner Landschaft aufgebaute Schleusenbauwerk auch weiteren Kreisen zugänglich zu machen und zugleich zu einem behaglichen Ruhepunkt für diejenigen zu gestalten, denen nebenbei ein Stück modernen Verkehrslebens von Interesse ist.... Fortsetzung

Schleusenwärter Wilhelm Heß
TeK km 08,34

TeK km 08,34 Schleusenwärter Wilhelm Heß 2.v.re, Archiv TeK km 08,34 Schleusenwärter Wilhelm Heß 2.v.re, Archiv TeK km 08,34 Schleusenwärter Wilhelm Heß 2.v.re, Archiv

Am 23. April 1945 war „die Schlacht um die Reichshauptstadt in voller Heftigkeit entbrannt. Südlich der Stadt fingen unsere Truppen starke Panzerkräfte der Bolschewisten an der Linie Beelitz - Trebbin - Teltow - Dahlewitz auf“. Am 24. April gelang ihnen „trotz erbitterten Widerstandes der Volkssturmeinheiten ein Brückenkopf über den Teltowkanal“. Am 25. April „drangen die Sowjets bis in die Linie Zehlendorf - Neukölln vor“.

In den Berichten des Oberkommandos der Wehrmacht findet sich kein Hinweis darüber, dass an diesem 25. April Wilhelm Heß von Soldaten der Roten Armee erschossen wurde. Das OKW war für ihn nicht zuständig. Der Tote war ehrenamtlicher Sanitätszugführer. Als solcher hatte er sich in den Straßen von Wannsee um Verletzte gekümmert. Die Hauptmannsuniform des Roten Kreuzes wurde ihm zum Verhängnis.

Eigentlich war Wilhelm Heß Schleusenwärter in Kleinmachnow. Einige Zeit vor dem Endkampf, als die Bombenabwürfe regelmäßiger wurden, hatte die Teltowkanal AG die Anweisung erteilt, die Nordkammer mit Kies aufzufüllen und vor das Obertor der Südkammer eine Spundwand zu setzen, damit bei einem Bombentreffer das Oberwasser nicht in das Unterwasser einbrechen kann. Wenig später wurde das Schleusengehöft zum Brückenkopf der Wehrmacht umfunktioniert. Heß brachte seine Familie nach Schlachtensee in Sicherheit und widmete sich der Nächstenhilfe. ... Fortsetzung

Wirtshaus Pfeiffer
TeK km 08,34

TeK km 08,34 Wirtshaus Pfeiffer um 1907, Archiv TeK km 08,34 Wirtshaus Pfeiffer um 1907, Archiv TeK km 08,34 Wirtshaus Pfeiffer um 1907, Archiv

Damals – vor einhundert Jahren – lag eben der Gedanke nahe, „das interessante, in schöner Landschaft aufgebaute Schleusenbauwerk auch weiteren Kreisen zugänglich zu machen und zugleich zu einem behaglichen Ruhepunkt für diejenigen zu gestalten, denen nebenbei ein Stück modernen Verkehrslebens von Interesse ist“. Das Interesse an dem Jahrhundertbauwerk Kleinmachnower Schleuse hat keineswegs nachgelassen.

Angefangen hat es 1939, als das „Schleusen-Wirtshaus“ dem Bau der dritten Schleusenkammer auf der Nordseite weichen musste. Wenig später funktionierte das Oberkommando der Wehrmacht das Bauwerk zum Brückenkopf um. Nicht besser wurde es nach der (teilweisen) Wiedereröffnung des Teltowkanals, als das aus der Bundesrepublik kommende Tankmotorschiff „Lichterfelde“ zum ersten Nutznießer des Transitabkommens erkoren wurde und am 20. November 1981 gegen 11 Uhr in die Schleusenkammer einfuhr.

Landrat Ernst von Stubenrauch und sein Kanalbaumeister Christian Havestadt waren weitsichtiger. Natürlich waren für sie neben den neuen verkehrs- und wasserbautechnischen Möglichkeiten vorrangig die wirtschaftlichen Gesichtspunkte entscheidend. Nicht ohne Hintergedanken ließen sie aber in einer landschaftlich reizvollen Gegend vom Architekten Friedrich Lahrs architektonische Akzente setzen. Sein Schleusengehöft fiel der damaligen Jury durch eine „bemerkenswerte Schlichtheit“ und den „Verzicht auf alles schmückende Beiwerk“ auf. „Gelungene Aufteilung der Baumassen, ruhige Silhouette, einheitliche Dachform, Verzicht auf historische Bauelemente wie Türme oder Schmuckgiebel, klare zurückhaltende Fassadengliederung und äußerst sparsam verwandte flächige Dekorationselemente“ wurden anerkennend herausgehoben.... Fortsetzung

Der geheime Ort
TeK km 09,00

TeK km 09,00 Der geheime Ort, Modell Seeberg 1937, Archiv TeK km 09,00 Der geheime Ort, Modell Seeberg 1937, Archiv TeK km 09,00 Der geheime Ort, Modell Seeberg 1937, Archiv

Wer auf dem Kleinmachnower Seeberg während der Zeit des Nationalsozialismus und der DDR arbeitete, war Geheimnisträger und zu Stillschweigen verpflichtet. Das riesige Gelände wurde zuerst von der SS, nach 1947 von der Volkspolizei hermetisch abgesperrt.“

So beschreibt Hubert Faensen in seinem Buch „Hightech für Hitler. Die Hakeburg – Vom Forschungszentrum zur Kaderschmiede“ die Verhältnisse auf dem 44 Hektar großen Gelände am Teltowkanal Kilometer TeK km 09,00.

An den Hängen des 62 Meter hohen Seebergs war bis ins 18. Jahrhundert Wein angebaut worden. Durch den Bau des Teltowkanals im Jahr 1906 wurde der zu dieser Zeit dicht bewaldete Hügel am Machnower See vom alten Dorfkern abgetrennt. Kurz nach der Eröffnung der Wasserstraße ließ Gutsherr Dietloff von Hake den Grundstein für ein Wohnschloss legen. ... Fortsetzung

Die Bäke
TeK km 00,06

TeK km 09,30 Die Bäke in Klein Glienicke TeK km 09,30 Die Bäke in Klein Glienicke TeK km 09,30 Die Bäke in Klein Glienicke

TeK km 09,30 Die Bäke, Karte LGB. TeK km 09,30 Die Bäke, Karte LGB. TeK km 09,30 Die Bäke, Karte LGB.

Auf dem Fichtenberg wohnten Erich Pommer, der Produzent von „Metropolis“ und „Der blaue Engel“, für kurze Zeit der Dichter Franz Kafka, der Verleger Ernst Wasmuth, der Literat Adolf Heilborn, der Sänger Bully Buhlan. Das Villenviertel rund um den geklinkerten Wasserturm, den der Architekt Otto Techow 1886 auf den Gipfel gesetzt hatte, war als Quartier beliebt. Der Fichtenberg, der früher einmal Kiefernberg hieß, ist mit 68 Metern die höchste Erhebung im Berliner Stadtteil Steglitz. An seinem Südhang, in der Nachbarschaft von Kreisel und Schloßstraße, befindet sich die Quelle der Bäke.... Fortsetzung

Teltowwerft
TeK km 11,40

TeK km 11,40 Teltowwerft TeK km 11,40 Teltowwerft TeK km 11,40 Teltowwerft

Für die Unterhaltung der technischen Einrichtungen des Teltowkanals und der Teltower Kreisschifffahrt wurde 1906 am Kilometer TeK km 11,40 ein Bauhofhafen eingerichtet, der 1924 in die Teltowkanal AG einging und den Namen Teltowwerft erhielt.

Das Befahren der Wasserstraße war vom Planungsbeginn an auf einen elektrischen Treidelbetrieb ausgerichtet. Für das Treideln (Schleppen) wurden beidseitig des Kanals zwei Meter breite Treidelwege (Leinpfade) angelegt. Auf diesen lagen Eisenbahngleise für die Treidellokomotiven, die mit den Schiffen über Stahlseile verbunden waren und diese durch den Kanal schleppten.

An der Teltowwerft existierten zwei Brücken, eine über der Hafeneinfahrt (wie an einigen Kanalhäfen), damit die Treidelloks am nördlichen Ufer durchgängig schleppen konnten, eine weitere, die so genannte Teltowwerft-Brücke zwischen Zehlendorf und Teltow, verband die Werft mit der Treideltrasse am Südufer. Diese durfte auch von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden. Im Kampf um Berlin und vor der Südoffensive der Roten Armee wurde diese Kanalbrücke zerstört. Ihre Fundamente aus massiven Granitsteinen sind noch ziemlich gut erhalten. Mehr ist nicht.... Fortsetzung

Treideln
TeK km 14,50

TeK km 14,50 Treideln, Aufnahme von 1912 TeK km 14,50 Treideln, Aufnahme von 1912 TeK km 14,50 Treideln, Aufnahme von 1912

Die auf dem Teltowkanal zu erwartenden Verkehrs- und Betriebsverhältnisse legten den Gedanken nahe, vom Grundsatz der freien Schifffahrt abzuweichen und die Frage eines verwaltungsseitig zu regelnden Schleppbetriebes in Erwägung zu ziehen. Der Teltowkanal hat nicht allein den üblichen Schifffahrtsinteressen, sondern auch anderen Zwecken zu dienen. Nach den auf dem Oder-Spree-Kanal gemachten Erfahrungen stand nur soviel fest, dass im Interesse der Kanalunterhaltung von einem Dampfer-Schleppdienst abzusehen, vielmehr ein Schiffszug vom festen Ufer einzurichten sei.

Unter den eingegangenen Entwürfen gelangte der Vorschlag der Firma Siemens & Halske,eines elektrischen Lokomotivbetriebes, in enger Anlehnung an die von der Teltowkanal-Bauverwaltung aufgestellten Grundsätze, zur weiteren Behandlung. Letztere traf nun ein Abkommen dahin, auf gemeinschaftliche Kosten und unter Aufwendung nicht unerheblicher Mittel eine rund 1,3 Kilometer lange Versuchsstrecke einzurichten. Dieselbe wurde innerhalb der unteren Kanalhaltung von Albrechts Teerofen bis zum Griebnitzsee gewählt, weil sich hier die beste Gelegenheit fand, das System unter besonders schwierigen Verhältnissen durchzuproben. ... Fortsetzung

Die modernste Anlage in West-Berlin
TeK km 16,50

TeK km 16,50 Die modernste Anlage in West-Berlin TeK km 16,50 Die modernste Anlage in West-Berlin TeK km 16,50 Die modernste Anlage in West-Berlin

Bis zur „elektrischen“ Teilung der Hauptstadt deckte die Bewag zwei Drittel des städtischen Stromverbrauchs aus eigenen Anlagen. Der Rest wurde aus ost- und mitteldeutschen Kraftwerken bezogen. Nachdem 1952 die letzten Verbindungen zwischen Ost und West getrennt worden waren, blieb West-Berlin ohne Anschluss an ein Verbundsystem. Strom für Berlin musste in Berlin erzeugt werden.

Die Suche nach einem neuen Kraftwerksstandort bereitete in diesem Ballungsgebiet Schwierigkeiten. Zu beachten waren geeignete Verkehrswege für den Brennstofftransport, ausreichende Kühlwasserversorgung, Einbindung in das Netz von Hochspannung und Fernwärme und der Bau hoher Schornsteine aus Gründen des Umweltschutzes. Letzteres gestaltete sich besonders kompliziert, da die Flugsicherheitsbereiche der Flughäfen Tegel, Tempelhof und Gatow die Gebäudehöhen bis zu 15 Kilometer Entfernung von den Rollbahnen beschränken. Nur auf 42 Prozent der Fläche West-Berlins durften Schornsteine über 135 Meter gebaut werden.

Nachdem das alles geklärt war, stand der Platz am Teltowkanal bei Kilometer TeK 16,50 fest. ... Fortsetzung

Der graue Riese
TeK km 18,60

TeK km 18,60 Der graue Riese TeK km 18,60 Der graue Riese TeK km 18,60 Der graue Riese

Der Entzug einer Studienerlaubnis für drei Studenten an der im Ostteil gelegenen Humboldt-Universität bewirkte 1948 letztendlich die Gründung der Freien Universität Berlin. Zu den Gründungsfakultäten gehörte die Medizin, die jedoch in den drei Westsektoren über keine eigenständige klinische Basis verfügte. Der medizinische Vorlesungsbetrieb wurde zunächst in verstreut liegenden Städtischen Krankenhäusern Westberlins aufgenommen. Mitte der fünfziger Jahre wurde die Errichtung eines Krankenhausneubaus immer nachdrücklicher gefordert, da die US-Army 1945 das nach Ernst von Stubenrauch benannte Städtische Krankenhaus Steglitz als Military Hospital beschlagnahmt hatte.

Für den Bau fehlten die Mittel. Willy Brandt, damals Regierender Bürgermeister von Berlin, sprach dieses Problem im Februar 1958 in Washington an. Die Amerikaner prüften, „ob es wünschenswert sei, ein Krankenhaus zu bauen - als weiteren Beweis des amerikanischen Interesses an der Zukunft Berlins". Da den Gutachtern hierzu eine Initiative dringlichst geboten schien, befürworteten sie ein Engagement. Der Neubau sollte zugleich Kern eines medizinischen Lehrzentrums für die Freie Universität sein und Kliniken, Polikliniken sowie Forschungs- und Lehreinrichtungen zusammenfassen. Die im Mai 1955 gegründete Benjamin-Franklin-Stiftung der Vereinigten Staaten von Amerika, der Bundesrepublik Deutschland und der Stadt Berlin übernahm die finanzielle Abwicklung.... Fortsetzung

Gelbe Welle
TeK km 18,70

TeK km 18,70 Gelbe Welle TeK km 18,70 Gelbe Welle TeK km 18,70 Gelbe Welle

Spätestens im November 1994 war es soweit: Das Kraftwerk der Bewag in Steglitz wurde stillgelegt. Der Hafen davor, einst Entladestation für Kohle und Öl, hatte damit seine Pflicht erfüllt. An dem nun von Ruhe und Reinheit umgebenen Hafenbecken hat sich ausgerechnet der MRC Berlin, sprich Motor-Rennboot-Club Berlin, niedergelassen. Da auf dem Teltowkanal nur Geschwindigkeiten bis zu 12 km/h zugelassen sind, was Rennboote ganz und gar nicht mögen, musste man sich Zusätzliches einfallen lassen.

Da kam die Einführung des wassertouristischen Informationssystems „Gelbe Welle" gerade recht. Weil auch Wassersportler während der schönsten Tage eine komfortable Urlaubsatmosphäre wünschen, wurde diese Aktion im Rahmen der (längst vergessenen) Expo 2000 entwickelt. Der Tourismusverein Berlin Treptow-Köpenick hat sich drangehängt und die Geschichte für Berlin erprobt und übernommen.... Fortsetzung

Ein Frühwerk der Moderne
TeK km 19,00

TeK km 19,00 Ein Frühwerk der Moderne TeK km 19,00 Ein Frühwerk der Moderne TeK km 19,00 Ein Frühwerk der Moderne

Unter der Vielzahl von Kulturdenkmalen der preußischen Geschichte spielen die verbliebenen Zeugnisse der Industrialisierung des vorletzten Jahrhunderts in Berlin und Brandenburg leider nur eine sekundäre Rolle. Industrieanlagen haben es bei der Konkurrenz mit Schlössern, Herrenhäusern, Kirchen, Klöstern und Parkanlagen schwer. Sie sind oft schon außer Betrieb, schwer zugänglich und als zu schützendes „Denkmal“ erst spät mit dem Strukturwandel entstanden. Was als solches aber nicht anerkannt wird, kommt auf der Denkmalliste nicht vor.

Einige Bauten und Anlagen entlang des Teltowkanals, sowohl auf Brandenburger als auch auf Berliner Terrain, gehören zu den „Vergessenen“, obwohl an ihrer Erhaltung als Quelle menschlicher Entwicklung ein öffentliches Interesse bestehen müsste. Das Kraftwerk Steglitz gehört zweifellos dazu, auch wenn das Drumherum in den Mauerjahren mit Zubauten verschandelt wurde.... Fortsetzung

Vom Teltow nach Europa
TeK km 20,42

km 20,42 Vom Teltow nach Europa, ICE auf der Teltowkanalbrücke in Grünau km 20,42 Vom Teltow nach Europa, ICE auf der Teltowkanalbrücke in Grünau km 20,42 Vom Teltow nach Europa, ICE auf der Teltowkanalbrücke in Grünau

Zwischen Berlin und dem Teltow müssen einige Gleise den Teltowkanal überwinden. Da sind die S 1 Potsdam-Oranienburg, S 26 Teltow-Potsdamer Platz, S 2 Blankenfelde-Bernau, S 8 Zeuthen-Grünau-Hennigsdorf, S 85 Grünau-Waidmannslust, S 9 Flughafen Schönefeld-Spandau, S 45 Flughafen Schönefeld-Gesundbrunnen und S 46 Königs Wusterhausen-Gesundbrunnen. Und da sind vor allem die Strecken der Potsdamer, Magdeburger, Anhalter, Dresdner und Wetzlarer Eisenbahn, auch der Friedhofs-, Neukölln-Mittenwalder-, Wannsee- und Königlichen Militärbahn von Schöneberg zum Kummersdorfer Forst, die inzwischen von DB, Connex und NME oder gar nicht mehr bedient werden.

Elf Eisenbahnlinien führten von sieben Bahnhöfen nach allen Richtungen. Lässt man den durch Umbenennungen gebeutelten Ostbahnhof beiseite, obwohl gerade er, ob als Frankfurter Bahnhof, Niederschlesisch-Märkischer Bahnhof, Schlesischer Bahnhof oder auch Hauptbahnhof, „die“ für Berlin innovativsten Ankünfte aus Osteuropa zu vermelden hatte, dann hatten die den Altkreis Teltow tangierenden Linien vor allem den Süden und Westen erreichbar gemacht: Vom Potsdamer Bahnhof nach Magdeburg, Nordhausen, Kassel, Frankfurt am Main, Braunschweig, Köln, Paris und London, vom Anhalter Bahnhof am Askanischen Platz nach Leipzig, Halle, Erfurt, Dresden, Prag und Wien, vom Görlitzer Bahnhof an der Wienerstraße nach Cottbus, Görlitz, Budapest, Bukarest, Basel, Zürich und Mailand.

Die Stadtbahn verband den Osten und Westen, die Ringbahn umkreiste die Stadt und mit dem Bau des Nord-Süd-Tunnels wurde der Teltow mit Oberhavelland und Barnim verbunden. Berlin saß wie eine Spinne in einem Schienennetz, das sich in der Umgebung unzählige Male verästelte. 1928 gab es täglich 516 Fernzüge inklusive 171 D-Zügen mit 82.000 ankommenden und abfahrenden Reisenden, über 28 Millionen im Jahr. 1927 wurden auf den fünfhundert Kilometern der Stadt-, Ring- und Vorortstrecken (157 Bahnhöfe) 359 Millionen Fahrgäste befördert, täglich also rund eine Million.... Fortsetzung

Imperial Continental Gas Association
TeK km 21,40

TeK km 21,42 Imperial Continental Gas Association TeK km 21,42 Imperial Continental Gas Association TeK km 21,42 Imperial Continental Gas Association

Noch sind die Zeugnisse der gemeinsamen Geschichte von Altkreis Teltow und Berlin nicht ganz verschwunden. So kann der Flaneur an manchem Gaslaternenmast die Buchstaben I.C.G.A. entdecken. Es sind die Initialen der „Imperial Continental Gas Association“. Mit der englischen Firma hatte das Königlich-Preußische Ministerium des Innern 1825 schließlich einen Vertrag abgeschlossen, weil die Stadt Berlin wegen leerer Haushaltskasse nicht in der Lage war, selbst für Gaswerke und Stadtbeleuchtung zu sorgen.

Der I.C.G.A. wurde in den folgenden 21 Jahren das Monopol für die Errichtung von Gasanstalten und die Beleuchtung der Berliner Straßen eingeräumt. So kam es, dass ein Jahr später am Abend des 19. September 1826 der Boulevard Unter den Linden nicht mehr von Öllaternen, sondern mit der neogotischen englischen Camberwell-Gas-Laterne erleuchtet wurde.

Von den in den vergangenen 160 Jahren errichteten 33 Gaswerken existiert heute keines mehr, von ihren 119 Erkennungszeichen hat an der Grenze zwischen Tempelhof-Schöneberg und Potsdam-Mittelmark der zum technischen Denkmal erhobene Gasometer in Mariendorf die Zeit überlebt. Über fünfzig Meter hoch, mehr als einhundert Jahre alt und längst sanierungsreif.... Fortsetzung

Hafen Tempelhof
TeK km 23,40

TeK km 23,40 Hafen Tempelhof TeK km 23,40 Hafen Tempelhof TeK km 23,40 Hafen Tempelhof

Das HLG Projektmanagement Münster darf ein um 30 Prozent größeres Einkaufszentrum bauen, obwohl die Ausschreibung eine Begrenzung auf 15.000 Quadratmeter festgesetzt hatte.

Es geht um den Tempelhofer Hafen. Die 4,4 Hektar nebst einem denkmalgeschützten Speicherhaus gehörten (bis eben) den Landkreisen Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming und Dahme-Spree. Das millionenschwere Areal fiel den Nachfolgern der DDR-Kreise Königs Wusterhausen, Lübben, Luckenwalde, Zossen und Potsdam-Land 1993 mit der brandenburgischen Kreisreform zu. Da Bürokratie auch während der deutschen Teilung grenzüberschreitend funktionierte, waren sie alle zusammen Erben jenes Vermögens, das der „Altkreis Teltow“ auch mit dem Teltowkanal und dem Hafen Tempelhof hinterlassen hatte.... Fortsetzung

Vom Ullsteinhaus zum Modecenter
TeK km 23,40

km 23,40 Vom Ullsteinhaus zum Modecenter  Das Ullsteinhaus in Tempelhof km 23,40 Vom Ullsteinhaus zum Modecenter Das Ullsteinhaus in Tempelhof km 23,40 Vom Ullsteinhaus zum Modecenter Das Ullsteinhaus in Tempelhof


Das Ullsteinhaus in Tempelhof

Was waren das noch für Zeiten, als Verleger verkünden konnten, dass mit Zeitungen und Zeitschriften das Geld verdient wird, aus dem Bleibendes entsteht. Das war es dann auch: 1928 erschien „Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque, 1929 Vicki Baums „Menschen im Hotel", 1930 Heinrich Manns „Professor Unrat", 1931 Carl Zuckmayers „Der Hauptmann von Köpenick" und 1955 Françoise Sagans "Bonjour tristesse". Gedruckt im Ullsteinhaus in Tempelhof.

Dort am Teltowkanal Kilometer TeK km 23,40 hatten die Söhne von Firmengründer Leopold Ullstein nach einem Entwurf von Eugen Schmohl den ersten Stahlbeton-Skelettbau Deutschlands errichten lassen. Mit seiner Fertigstellung stand in Berlin 1927 das größte europäische Druckhaus. Der Klinkerbau, bis heute ein ganz und gar untypischer Industriebau, strahlt in seiner sachlich-strengen Gliederung noch immer eine gewisse repräsentative Monumentalität aus. 77 Meter hoch der Turm, die goldenen Uhrziffern von weither sichtbar, über dem Portal die Ullstein-Eule.... Fortsetzung

Der größte Schokoladenhersteller der Welt
TeK km 24,90

TeK km 24,90 Vielen Dank, Sarotti-Mohr, Das Sarotti-Werk in Tempelhof TeK km 24,90 Vielen Dank, Sarotti-Mohr, Das Sarotti-Werk in Tempelhof TeK km 24,90 Vielen Dank, Sarotti-Mohr, Das Sarotti-Werk in Tempelhof

1911 wurde in der Nähe des Tempelhofer Hafens ein moderner Industriebau errichtet. Einige Jahre später avancierte das Werk zum größten Schokoladenhersteller der Welt, zum allerbesten sicher nicht, weil das verlässliche „Appetit-Lexikon“ von Robert Habs und Leopold Rosner nur die Firmen „Mennier“ in Paris, „Suchard“ in Neuchâtel, „Gaedke“ in Hamburg, „Stollwerck“ in Köln und „Robert Berger“ in Pößneck zu den „geschmacklich“ bedeutendsten zählte. Die aber kreierten Luxus, um den es in Berlin schon lange nicht mehr geht.

Schokolade, um dies eindeutig zu klären, kommt in verschiedener Güte vor, ohne dass man ihr von außen anzusehen vermag, wes Geistes Kind sie ist. Die guten Sorten riechen, auch wenn die Tafel alt ist, angenehm würzhaft, niemals ranzig, schmecken rein und mild, nicht rauh oder trocken. Die französischen und schweizerischen Sorten sind in der Regel etwas süßer als die österreichischen und deutschen. Heinrich Ludwig Neumann verkaufte deshalb ab 16. September 1852 in seiner luxuriösen „Confiseur-Waaren-Handlung Felix und Sarotti" in der Friedrichstraße feinste Confisérie aus Paris.... Fortsetzung

Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn
TeK km 25,21

TeK km 25,21 Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn, Brücke über dem Teltowkanal TeK km 25,21 Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn, Brücke über dem Teltowkanal TeK km 25,21 Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn, Brücke über dem Teltowkanal

Niemand fährt nach Mittenwalde, notierte einst Fontane. Das sagten sich auch die Mittenwalder, als die Gegend vom rasanten Aufstieg der Reichshauptstadt wenig abzubekommen schien. Mit der Görlitzer und der Dresdener Eisenbahn hatten sie zwar in diesem Teil des Kreises Teltow seit 1867 und 1875 Hauptstrecken, aber keine Kleinbahnen, die das Gebiet erschließen und Personen und Güter schnell nach Berlin transportieren.

Sie schufen ein Eisenbahnbau-Comité und fanden mit der am 3. November 1885 vom Königlich Preußischen Baurat Carl Waechter und Kommerzienrat Carl Vering gegründeten Gesellschaft „Vering & Waechter“ einen Partner. Ihre „Rixdorf-Mittenwalder Eisenbahn AG“, die, das sei vorweggenommen, nach der Umbenennung von Rixdorf in Neukölln als „Neukölln-Mittenwalder-Eisenbahn“ (NME) firmiert, baute 1899/1900 eine 27 Kilometer lange Strecke von Mittenwalde über Brusendorf, Groß Kienitz, Selchow, Schönefeld, Rudow, Buckow und Britz zum Bahnhof Hermannstraße. Hier entstand eine Übergabe- und Umsteigestation zur Ringbahn der Königlich Preußischen Staatseisenbahn.... Fortsetzung

Unter dem Kanal
TeK km 27,68

TeK km 27,68 Unter dem Kanal, Buschkrugbrücke TeK km 27,68 Unter dem Kanal, Buschkrugbrücke TeK km 27,68 Unter dem Kanal, Buschkrugbrücke

Die Brücke ist 26 Meter breit und 40 Meter lang. Ihre Vorgängerin, die Schulenburgbrücke, benannt nach dem Politiker Rudolf Wilhelm Graf von der Schulenburg auf Ramstedt, wurde in den letzten Kriegstagen zerstört. Fünf Jahre musste Neukölln mit einem Behelf auskommen. Als 1950 eine neue fertig war, wurde sie, weil es auch eine Spandauer Schulenburgbrücke gibt, Buschkrugbrücke genannt, nach einem Gasthof, der hier 1375 gestanden haben soll.

Für die gigantische Wohnsiedlung der Gropiusstadt, die zwischen 1962 und 1975 entstand, musste eine Verbindung ins Zentrum geschaffen werden. Dafür sah man eine Verlängerung der heutigen Linie U 7 nach Rudow vor. Die Strecke endete seit 21. Dezember 1930 an der historischen Grenze zwischen den Gemarkungen Neukölln und Britz. Die Station erhielt den Namen „Grenzallee“ und nach dem gerühmten „Kennfarben-Prinzip“ des Architekten Alfred Grenander bis heute erhaltene hellgrüne quadratische Fliesen. Hinter dem Bahnhof sollte auf dem Grundstück zwischen Teltowkanal und Neuköllner Schifffahrtskanal am Sieversufer ein Betriebsbahnhof entstehen. Gebaut wurde nur der Zufahrtstunnel von 120 Meter Länge.... Fortsetzung

Hafen Britz Ost
TeK km 28,20

TeK km 28,20 Hafen Britz Ost TeK km 28,20 Hafen Britz Ost TeK km 28,20 Hafen Britz Ost

Vieles ist heute einfacher als vor der Wiedervereinigung. Erstaunlich ist dennoch, mit welcher detaillierten Sachkenntnis die Mitarbeiter der Außenstelle Neukölln des Wasser- und Schifffahrtsamtes „in Ost und in West“ aufwarten. Der Kanal als südliche Umgehung Berlins verbindet die Havel im Westen mit der Dahme im Osten. Das Wasser fließt von Ost nach West, die Kilometrierung „TeK“ von Amts wegen genau umgekehrt. Sie beginnt an der Glienicker Lake bei Potsdam und endet an der Dahme bei Grünau. Wem was wo gehört, das hat bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs eigentlich niemanden so richtig interessiert. Auf den Binnenschifffahrtskarten der DDR, 1988 herausgegeben vom VEB Kartographischer Dienst Potsdam, ist die Zugehörigkeit allerdings minutiös eingetragen.... Fortsetzung

Biokraftwerk
TeK km 32,30

TeK km 32,30 Biokraftwerk TeK km 32,30 Biokraftwerk TeK km 32,30 Biokraftwerk

Das hört man gern: Die Anlieferung erfolgt über den Teltowkanal. Zusätzliche Verkehrsbelastungen haben die Anwohner nicht zu befürchten. Gemeint ist das Holzheizkraftwerk der „Harpen Energie und Kommunal-Technologie GmbH“ (Harpen EKT), das seit Mai 2004 mehr als 50.000 Bewohner der Gropiusstadt „mit sauberer und sicherer Energie“ versorgt.

Als ein Jahr zuvor auf dem ehemaligen Grundstück von Eternit an der Rudower Kanalstraße für die RWE-Tochter der Grundstein gelegt wurde, zeichnete sich damit auch eine Zäsur in der (West)Berliner Energie- und Wärmeversorgung ab. Noch am 19. September 1996 wurde verkündet, dass die „Neukölln-Mittenwalder-Eisenbahn“ die 10.000.000. Tonne Ruhrkohle am Bewag-Heizkraftwerk in Rudow ablieferte. Sieben Jahre später wurde im April 2004 das Kohlekraftwerk vom Netz genommen.... Fortsetzung

Grenzgewässer gemäß § 28 Abs. 4
TeK km 34,14

Autobahnbrücke der A 113 über den Teltowkanal.  Hier war die Grenze. Rechtes Ufer war Adlershof, linkes Ufer Rudow. TeK km 34,14 Grenzgewässer gemäß § 28 Abs. 4, Autobahnbrücke der A 113 über den Teltowkanal. Hier war die Grenze. Rechtes Ufer war Adlershof, linkes Ufer Rudow. TeK km 34,14 Grenzgewässer gemäß § 28 Abs. 4, Autobahnbrücke der A 113 über den Teltowkanal. Hier war die Grenze. Rechtes Ufer war Adlershof, linkes Ufer Rudow.


Hier war die Grenze. Rechtes Ufer war Adlershof, linkes Ufer Rudow.

Es dauerte lange, bis sich die Bundesrepublik Deutschland und das Land Berlin schließlich in einem außergerichtlichen Vergleich darüber verständigt hatten, dass die Probleme am Teltowkanal zwischen den Kilometern TeK km 37,72 an der Grünauer Brücke und TeK km 34,14 an der Wredebrücke gemeinsame Sache sind.

Seit 1906 verband die Wasserstraße von der Glienicker Lake bis zur Grünauer Dahme als südliche Umfahrung Berlins die Elbe mit der oberen Oder. Ganz nebenbei partizipierten seither das südliche Berlin und die Mittelmark von der natürlichen Entwässerung. Die vor allem auf Berliner Gebiet vor dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Industrie- und Gewerbegebiete spielten keine Rolle mehr, da ein Teil schon nach dem Mauerbau und der Rest nach dem Wegfall der Berlin-Förderung zum Erliegen gekommen war.

Auf der anderen Seite war nach der „Anordnung über die Territorialgewässer der DDR“ schon lange zuvor Ruhe eingekehrt, da „die Durchführung wasserwirtschaftlicher und wassertechnischer Arbeiten im Grenzgebiet nur mit Genehmigung des Kommandeurs des zuständigen Grenzregimentes gestattet“ war. „Grenzgewässer gemäß § 28 Abs. 4 ist der Teltowkanal von 100 Meter oberhalb der Wredebrücke.“ Hier war Angeln, Fischen und Baden untersagt und die Benutzung von Wasserfahrzeugen grundsätzlich verboten.... Fortsetzung

Anfang oder Ende
TeK km 37,83

das Köpenicker Rathaus TeK km 37,83 Anfang oder Ende – das Köpenicker Rathaus TeK km 37,83 Anfang oder Ende – das Köpenicker Rathaus

An der Brücke zu Cöpenick treffen zwei Flüsse beinahe rechtwinklig zusammen: die eigentliche Spree und die wendische Spree, letztere auch die Dahme geheißen. Die wendische Spree, mehr noch als die eigentliche, bildet eine große Anzahl prächtiger Seeflächen, die durch einen dünnen Wasserfaden verbunden sind.

Ein Befahren dieses Flusses bewegt sich also in Gegensätzen, und während eben noch haffartige Breiten passiert wurden, auf denen eine Seeschlacht geschlagen werden könnte, drängt sich das Boot eine Viertelstunde später durch so schmale Defilés, dass die Ruderstangen nach rechts und links hin die Ufer berühren. Und wie die Breite, so wechselt auch die Tiefe. An einer Stelle Erdtrichter und Krater, wo die Leine des Senkbleis den Dienst versagt, und gleich daneben Pfuhle und Tümpel, wo auch das flachste Boot durch den Sumpfgrund fährt.

Theodor Fontane

Nachsatz

Die Dahme ist etwa 95 km lang. Sie entspringt bei dem gleichnamigen Ort Dahme. Über Golßen, Rietzneuendorf und Briesen schlängelt sie sich weiter und fließt vorbei am Spreewaldrand. Ab Märkisch-Buchholz verwandelt sich das Fließ in einen schiffbaren Fluss, dem über den Spree-Dahme-Umflutkanal Wasser zugeführt wird, das der Spree entzogen wurde. Nach Prieros weitet er sich zu einer Seenkette. Über Dolgenbrodt, den Krüpelsee, Königs Wusterhausen, den Zeuthener See, Eichwalde und den Langen See gelangt die Dahme bei Köpenick in die Spree. Vorher allerdings gibt sie einen Teil ihres Wassers an den Teltowkanal ab.

Erklären kann es keiner so richtig, warum beim Teltowkanal das Ende der Anfang ist. Er bekommt sein Wasser von der Dahme, fließt daher von Ost nach West, Alt Glienicke, Rudow, Britz, Tempelhof, Mariendorf, Lankwitz, Steglitz, Lichterfelde, Teltow, Kleinmachnow, Babelsberg, und ergießt sich an der Glienicker Lake in die Havel.

Die offizielle Kilometrierung läuft andersrum. Da auf den Schifffahrtskarten von West nach Ost gezählt wird, beginnt der Kanal am Wasserwerk des Babelsberger Parks bei Kilometer TeK km 00,00 und endet nahe der Grünauer Regattastrecke bei Kilometer TeK km 37,83.