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Schleusnerbude Kleinmachnow

Nach 70 Jahren wieder öffentlich - Schleuse Kleinmachnow hautnah -

Die am 9. Mai 2008 von der Gemeinde Kleinmachnow und dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Spree-Havel (ehem. Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Berlin) eröffnete „Information in der Schleusnerbude“ gehört zu den attraktivsten Besucherzielen im Landkreis Potsdam-Mittelmark. 

Öffnungszeiten des Informationszentrums:
Sommer: samstags, sonntags und feiertags von 12 bis 18 Uhr,
Winter: samstags, sonntags und feiertags von 11 bis 17 Uhr

Telefon: 033203 / 5 77 73.

Schleusnerbude Kleinmachnow Die Besatzung der Schleusnerbude Die Besatzung der Schleusnerbude v.l.n.r. Peter Richter, Christel Björkman und Winfried Vick

„Sind da auch Fische drin?“ fragt der kleine Jonas.
„Warum hat die Nixe im Wappen der Schleuse zwei Flossen?“
„Kann man hier auch Kaffee trinken?“
„Was ist denn unter der grünen Tonne?“

Diese und andere Fragen werden uns im Informationszentrum auf der Schleusenplanie der Schleuse Kleinmachnow gestellt und alle bekommen von uns eine Antwort.

Wir, das sind Peter Richter, ehemals Schichtleiter auf der Schleuse Kleinmachnow, Winfried Vick, Techniker bei einer Baufirma und Hobbyhistoriker für Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf und Christel Björkman, einigen vielleicht noch bekannt als ehemalige Personalratsvorsitzende im WSA Berlin.

Abwechselnd sind wir jeden Sonnabend und Sonntag sowie feiertags für unsere Besucherinnen und Besucher da. Seit 2008 gibt es dieses Informationszentrum, eine Kooperation zwischen dem WSA und der Gemeinde Kleinmachnow. Viele finden den Weg hinunter auf die Schleusenplanie- seit 2008 bis heute sind es knapp 140 000 Besucherinnen und Besucher, an manchen Tagen haben wir bis zu 150 Gäste.

Sie ist schon etwas Besonderes, die Schleuse Kleinmachnow.

Am 02.06.1906, nach nur 5-jähriger Bauzeit, wurde der 37,8 km lange Teltowkanal, einschließlich der Schleuse, in Betrieb genommen. In der heutigen Zeit ist das unvorstellbar.

Noch ein paar Besonderheiten der Schleuse Kleinmachnow:

  • Die Einweihung der Schleuse Kleinmachnow hat Kaiser Wilhelm II vorgenommen. Kanal und Schleuse wurden mit seinem Wohlwollen gebaut. Geld stellte er nicht zur Verfügung.
    Die gesamten Kosten wurden durch die Gemeinde Teltow getragen.
  • Kanal und Schleuse wurden nach hohen ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten geplant und gebaut.
  • Die Architekten wollten nicht nur ein Industriegebäude errichten. Ihr Anspruch war es auch, den Bürgerinnen und Bürgern ein schönes Ausflugs- und Erholungsziel zu bieten. Es ist ein wunderschöner Biergarten und ein großes Schleusengehöft, einschließlich eines Restaurants entstanden. Die Schleuse konnte man mit der Straßenbahn erreichen, die von der Behrenstraße in Berlin Mitte bis nach Kleinmachnow gefahren ist. Dieser Biergarten und das Schleusengehöft mussten schon 1939 weichen, für eine größere, 3. Schleusenkammer für 1000t Schiffe. Sie wurde dann ab 1940 hauptsächlich zum Transport von Kriegsgütern genutzt.
  • Der gesamte Teltowkanal durfte nur mit Treideltechnik genutzt werden, um die Ufer des Kanals zu schonen. Diese Technik, einschließlich der Treidelloks wurde ein paar Jahre später genau so am Panamakanal eingesetzt. Die Treidelloks wurden von Siemens gebaut und nach Panama verschifft.
  • Für die Füll- und Leerungstechnik der Schleuse Kleinmachnow wurden Hotoppsche Heber eingebaut. Das ist ein gutes Beispiel für sparsames Haushalten. Für das Befüllen bzw. Entleeren der Schleusenkammer (ca. 1.800 m³) benötigt man einen kleinen Motor, der lediglich für das Herstellen des Vakuums 1,5 kW pro Schleusung benötigt, danach bewirkt der Druck des Wassers, dass die Schleusenkammer geleert oder gefüllt wird. Phänomenal. Es gibt nur noch einige wenige Schleusen, wo diese Technik Anwendung findet.
  • Die Schleuse Kleinmachnow steht unter Denkmalschutz.

Es gibt noch viel mehr zu erzählen über den Teltowkanal und die Schleuse Kleinmachnow und wenn der eine oder die andere neugierig geworden ist, dann nur zu, wir begrüßen alle Gäste gern und sind jedes Wochenende und feiertags von 12.00 bis 18.00 Uhr für alle da und beantworten alle Fragen, auch die mit der Nixe mit zwei Flossen (das ist übrigens eine Melusine). Wir sehen uns.

Im überdachten Wandelgang der einstigen Fußgängerbrücke geben Schaukästen Auskunft über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Schleusenbauwerks Kleinmachnow.